WeGe- Weiter geht’s nach dem Aufenthalt im Frauenhaus

Für viele von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder ist das Frauenhaus die einzige Möglichkeit, eine vorerst sichere Bleibe zu finden. Oftmals sind die Frauenhäuser voll belegt und Frauen müssen länger als nötig bleiben, weil sie keinen passenden und vor allem bezahlbaren Wohnraum - aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes - finden.

Second Stage, übersetzt „Die 2. Etappe“, ist ein vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördertes Projekt und nimmt sich genau dieser Problematik an.

In enger Kooperation mit dem Frauenhaus

Seit gut 1,5 Jahren arbeitet Lysett Fuchs vom AWO Kreisverband Mittelfranken Süd e.V. in Kooperation mit den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Schwabach in diesem Projekt. Die Frauenhausbewohnerinnen kommen überwiegend aus den Landkreisen Roth, Weißenburg-Gunzenhausen, Nürnberger Land und der Stadt Schwabach. „Die Bewohnerinnen werden insbesondere im Übergangsmanagement beim Wechsel vom Frauenhaus in eine eigene Wohnung unterstützt“, erklärt Fuchs. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei in der verstärkten Unterstützung bei der Wohnungssuche und der Umzugsplanung und -durchführung sowie der psychosozialen Beratung. Dabei bekommen die Frauen Beratung und Unterstützung in finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten, Hilfe bei der Vermittlung von Betreuungs- und Fördermöglichkeiten der Kinder und Unterstützung, um in der neuen Wohnumgebung Fuß zu fassen.

Bisher konnten sieben Frauen erfolgreich in eine eigene Wohnung vermittelt werden. Durch die intensive Unterstützung, drei bis sechs Monate nach dem Umzug, haben sich die Frauen stabilisiert und führen nun ein eigenständiges Leben.

Kooperationspartner gesucht

Unverzichtbar bei der Wohnungssuche sind Wohnungsgenossenschaften wie die Gewobau und das St. Gundekar Werk in Schwabach sowie die wbg in Nürnberg. Aber auch private Vermieter sind wertvolle Kooperationspartner und werden dringend gebraucht.

Mehr Sensibilisierung

Gerade alleinerziehende Frauen -  oft mit Migrationshintergrund - haben es schwer am Wohnungsmarkt. „Es ist wichtig und notwendig, die Vermieter für das Thema zu sensibilisieren und Unsicherheiten und Vorurteile abzubauen“, berichtet Fuchs. „Nur so hätten die Frauenhausbewohnerinnen die Chance, eine eigene Wohnung zu bekommen und einen gewaltfreien Neuanfang zu starten.“, so Fuchs weiter.  

Bei weiteren Fragen zum Thema und/ oder für Wohnungsangebote erreichen Sie Lysett Fuchs unter der Telefonnummer 09122 9341-911 oder per E-Mail l.fuchs@awo-mfrs.de.